Selten hatte ein Klub so viele Fans wie Hannover 96 am 17. Spieltag der Hinrunde: Die Schlachtenbummler von Werder Bremen und Borussia Dortmund drückten den Niedersachsen im Duell mit dem SC Freiburg alle Daumen: Hätten die Breisgauer einen Dreier geholt, würde der BVB als Letzter und der SV Werder als Vorletzter überwintern. Fast wäre es soweit gekommen, doch das Daumendrücken für 96 zahlte sich aus.
2:2 auf den letzten Metern
Das Spiel war eigentlich der reine Wahnsinn: Freiburg führte durch Treffer von Mike Frantz (45. Minute) und Marc-Oliver Kempf (81. Minute) bereits mit 2:0 und hätte diesen Vorsprung nur 13 Minuten über die Zeit bringen müssen. Doch schon zwei Minuten nach dem zweiten Treffer der Freiburger sorgte Leonardo Bittencourt für den Anschlusstreffer. Kurz nach Ablauf der dritten Minute der Nachspielzeit geschah dann das Unglaubliche: Roman Bürki wollte einen Ball in starker Bedrängnis klären und schoss diesen direkt vor die Füße von Angreifer Joselu. Der bedankte sich und glich zum 2:2 aus. Hannover ergatterte in einem Spiel, in dem es niemals hätte punkten dürfen, doch noch einen Punkt. Und Freiburg spielte keinesfalls wie ein Tabellenletzter, benahm sich in den entscheidenden Situationen allerdings so naiv, dass der Abstieg alles andere als unrealistisch erscheint.
Quo vadis, Hannover 96?
Nach Ende der Hinrunde steht Hannover durch den Zähler jetzt auf Rang acht. Der Rückstand auf die Europa League und sogar die Champions League beträgt gerade einmal drei Zähler. Anderseits ist die Relegation auch nur sieben Punkte entfernt. Vor allem die Abwehr bereitet an der Leine Kopfschmerzen: Mit Werder Bremen und dem VfB Stuttgart sind nur zwei Defensivreihen schlechter. Borussia Dortmund fing exakt ebenso viele Gegentreffer. Sucht man in Niedersachsen nach einem Punkt, wo man ansetzen kann, ist er sicher dort zu finden.