Bei Hannover 96 herrscht derzeit Transferstau. Eigentlich sollen noch ein Angreifer, ein Flügelspieler sowie ein Defensivmann kommen. Der Stürmer hat jedoch Priorität. Er soll der höchsten Kategorie genügen. Die Norddeutschen haben Anthony Ujah als entsprechenden Angreifer auserkoren und auch der frühere Kölner sowie Bremer würde gerne an die Leine wechseln. Doch der FC Liaoning hat einen Strich durch den Sommertransfer gemacht. Manager Horst Heldt muss deshalb das Ujah-Rätsel knacken.
Auf Ujah warten oder Alternativlösung verpflichten?
Das Problem für Heldt: Liaoning hat den Transfer nicht grundsätzlich abgelehnt. Nach Ende der Saison in China im November könne man sich einen Verkauf des Spielers vorstellen, teilte der Klub mit. Ujah könnte als im Januar zu Hannover kommen, würde dann aber nur die Rückrunde bestreiten. Heldt muss sich deshalb entscheiden: Möchte er auf Ujah warten? Vertraut er dann dem bestehenden Personal? Oder verpflichtet er eine Übergangslösung? Teuer darf diese nicht werden, schließlich haben die Chinesen vor einem Jahr 11,5 Millionen Euro für Ujah an Werder Bremen bezahlt. Einen Großteil der Summe müsste Hannover wohl auch aufbringen?
Alternativ kann Hannover seine Hoffnungen auf Ujah begraben. Dann allerdings muss ein anderer Angreifer von vergleichbarer Qualität verpflichtet werden. Jene scheint derzeit aber nicht in Sicht zu sein. Die „Bild“ berichtet vage über ein Interesse der Niedersachsen an Ishak Belfodil von Lüttich. Jener hat allerdings längst nicht die Qualität des Nigerianers. Er wäre so von Beginn an mit dem Makel der zweiten Wahl behaftet. Die Verantwortlichen von 96 bitten deshalb um Geduld: Natürlich wolle man nach Möglichkeit alle Spieler so früh wie möglich zusammen haben, aber „wir möchten den Richtigen verpflichten“, deshalb müsse man abwarten können, erklären sie derzeit. Egal, wie sich Hannover entscheidet: Es wird ein riskantes Spiel.