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Hannover 96: Kind erwägt Salary-Cap

By admin on 24. März 2020.
In Hannover 96

Die Krise stellt den deutschen Profi-Fußball vor immense wirtschaftliche Herausforderungen. Es fehlen TV-Gelder, Sponsoren-Zahlungen und Zuschauer-Einnahmen. Seit geraumer Zeit erklären Vereinsverantwortliche deshalb öffentlich, dass die Saison nicht angebrochen werden dürfe. Dies sei finanziell fatal. Hannover 96-Boss Martin Kind schließt sich diesem Urteil an. Ein Abbruch wäre „wirtschaftlich der Tod“, zitiert der „kicker“ den 75-Jährigen. Es dürfe „keine Denkverbote“ geben, wie der Sport gerettet werden könne. Eine Möglichkeit sei ein Salary Cap.

Salary Cap setzt Gehaltsobergrenzen fest

Ein Salary Cap legt fest, wie viel Gehalt ein Verein einem Spieler maximal zahlen darf. Der Wettlauf um immer höhere Bezüge wäre dadurch zumindest in der Theorie überflüssig. Die Vereine hätten zudem Planungssicherheit. Allerdings zeigt das Beispiel des US-amerikanischen Profisports, dass Theorie und Praxis auseinandergehen. Dort existiert ein Salary Cap. Allerdings sind die Vereine ungemein kreativ in der Frage geworden, wie dieses umgangen werden kann. Spieler erhalten beispielsweise lukrative Sponsorenverträge. Im Gegenzug kürzen die Unternehmen ihre Werbegelder an die Klubs – indirekt zahlt der jeweilige Verein dann doch ein höheres Gehalt. Es ist wohl nicht übertrieben pessimistisch davon auszugehen, dass im Profi-Fußball ähnliche Mittel und Wege gefunden würden.

Kind kritisiert die Bundesliga

Kind geht zudem auf die Bundesliga-Vereine los. Praktisch alle Klubs hätten in den vergangenen Jahren große Fehler gemacht. Es könne nicht sein, Gelder einzunehmen und sie „einfach nur umzuverteilen.“ Dieses „von der Hand in den Mut leben“ sei fatal. Insgesamt hätten die Vereine so gut wie alle Fehler gemacht. „die man überhaupt nur machen kann“, schimpft der Unternehmer aus Niedersachsen. Ziel müsse es in Zukunft sein, Gewinne zu erzielen, „die nicht nur ein Durchlauferhitzer sind.“

Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass kaum ein Verein so schlecht gewirtschaftet hat wie Kinds Hannover. Was der 75-Jährige predigt, wirkt deshalb etwas scheinheilig, um es vorsichtig auszudrücken. Insbesondere dann, wenn er einen „Solidaritätsfonds“ für den Profifußball fordert.

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