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Hannover 96: Kind reagiert nach Wahlniederlage trotzig

By admin on 26. März 2019.
In Hannover 96

Die jüngste Mitgliederversammlung von Hannover 96 beendete die Ära von Martin Kind bei den Niedersachsen. Einerseits ist dies vom 74-Jährigen bewusst gewollt. Er räumt aus freien Stücken das Amt des Präsidenten und wird künftig nur noch Geschäftsführer der Profigesellschaft von 96 sein. Diesen Job will er laut eigener Aussage auch nur noch „ein, zwei Jahre“ machen. Zum anderen wählten die Mitglieder einen neuen Aufsichtsrat, der sich samt und sonders aus Gegnern Kinds rekrutiert. Das neue Kontrollgremium wird einen Vorstand des Gesamtvereins berufen, der das Ziel hat, die Maßnahmen des scheidenden Präsidenten rückgängig zu machen. Kind hat seine Niederlage nicht gut verkraftet.

Kind: „Auch der Papst hätte keine Chance gehabt“

Im Gespräch mit der „Bild“ bedauert Kind die Wahlergebnisse. Es sei „schade, dass die Kandidaten der Abteilungsleiter keine Chance hatten.“ Damit meint der 74-Jährige die Personen, die er selbst gerne im Aufsichtsrat gesehen hätte. Eine Wahlniederlage sei aber unausweichlich gewesen, so Kind: „Auch Obama oder der Papst hätten keine Chance gehabt.“ Es gebe nun eine „neue Zukunft mit neuen Ideen.“ Man müsse abwarten, wie sich die Entwicklung darstellen werde.

Das Votum der Fans gegen ihn könnte bundesweit Signalwirkung haben, glaubt Kind. Es gebe „den Kulturkampf des Fußballs“. Die Fans hätten jetzt realisiert, dass sie durch die Institutionen gehen müssten. Ob es jetzt Chaos bei Hannover 96 gibt, möchte Kind nicht mutmaßen. Der Verein und die Profi-Gesellschaft (im Besitz von Kind und zwei weiteren Gesellschaftern) hätten identische Ziele: Profi-Fußball in Hannover, am besten in der ersten Liga. Deshalb müsse die Attraktivität des Profi-Unternehmens kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Kind schließt Ausstieg nicht aus

Ganz sicher ist Kind nicht, ob der Verein und die Profi-Gesellschaft wirklich am selben Strang ziehen werden. Falls dies nicht so sei, gehe man getrennte Wege, so der Präsident. Zwischen den Zeilen dringt heraus, dass er dann sein Geld aus dem Verein abziehen würde. Es klingt ein wenig nach Erpressung. Ob der neue Vorstand mit Kind kooperiert, dürfte sich bald zeigen. Nach aktuellem Stand möchten die neue Bosse Kinds Antrag auf eine Ausnahme der 50+1-Regel zurücknehmen. Zudem kann der Vorstand den Hörgeräte-Unternehmer als Geschäftsführer der Profi-Gesellschaft abberufen. Beides wären deutliche Signale.

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