Hannover 96 und Mirko Slomka – die Neuauflage der Ehe zwischen Verein und Trainer sollte eigentlich zurück in die goldene Zeit führen, in der die Niedersachsen sogar in die Europa League spielten. Das Nahziel war dabei der Wiederaufstieg in die Bundesliga – eigentlich ein Selbstläufer, wie jeder meinen konnte, der die Statements der Verantwortlichen vor der Saison hörte. Die Realität ernüchterte jedoch nicht nur, sondern wurde zum puren Horror. Die 96er konnten kein Heimspiel gewinnen. Zuletzt gab es ein desaströses 0:4 gegen den 1. FC Nürnberg. Statt mit dem Aufstieg haben die Niedersachsen derzeit mehr mit dem Abstieg zu tun. Für Slomka könnte dies bedeuten, dass seine Zeit bereits wieder abgelaufen ist.
Schlaudraff „will nicht über den Trainer sprechen“
Das Sagen bei Hannover 96 hat mittlerweile Jan Schlaudraff. Der frühere Nationalspieler ist vor der Saison als Nachfolger Horst Heldts zum Sportdirektor geworden. Nach der Klatsche gegen den Club verweigerte er ein Bekenntnis zu Slomka. Er wolle „nicht über den Trainer sprechen“, so Schlaudraff, „sondern über die Leistung.“ Und diese sei „denkbar, denkbar schlecht gewesen.“ Eine Rückendeckung für den Coach sieht anders aus.
Slomka kann Frage zu seiner Zukunft „eigentlich nicht beantworten“
Slomka selbst wollte nicht ausschließen, dass sein Job bald weg sein könnte. Er könne dies „eigentlich nicht beantworten“, so der Chefcoach von Hannover. Bei den 96ern wisse man nie, was geschehe. Anschließend versicherte Slomka, wie akribisch er und sein Trainergespann die Mannschaft auf die Partie gegen Nürnberg vorbereitet hätten. Sie hätten immer wieder vor den Standardsituationen des Clubs gewarnt, die dem Team auf dem Spielfeld das Genick gebrochen haben. Die Mahnungen sind vergeblich gewesen. Diese Versicherung der akribischen Vorbereitung ist allerdings ohnehin kein Argument, weshalb Slomka seinen Job behalten sollte. Eigentlich deutet er mehr auf das Gegenteil hin, da er die Mannschaft augenscheinlich nicht erreicht hat – wie schon so oft in dieser Saison.