Home » Hannover 96 » Hannover 96: Korkut muss gehen – Frontzeck übernimmt

Hannover 96: Korkut muss gehen – Frontzeck übernimmt

By admin on 28. April 2015.
In Hannover 96

Hannover 96 hat auf die akute Abstiegsgefahr reagiert und doch noch die Reißleine gezogen. Der bisherige Trainer Tayfun Korkut wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Stattdessen wird nun Michael Frontzeck die Niedersachsen bis zum Saisonende betreuen. Der frühere Gladbacher, der zuletzt beim FC St. Pauli arbeitete und dort 2013 entlassen wurde, erhält einen Vertrag für nur die verbleibenden fünf Spiele der Saison 2014/15. Der Auftrag an Frontzeck ist klar: Feuerwehrmann und nichts anderes.

Weg zu Frontzeck spektakulär
Wie allerdings Frontzeck den Job in Hannover erhielt, ist allerdings alles andere als gewöhnlich. 96-Präsident Martin Kind verhandelte gemeinsam mit Manager Dirk Dufner, der angeblich nach der Saison gehen muss, mit mehreren Kandidaten gleichzeitig. Peter Neururer, der lange als Favorit gehandelt wurde, war dabei sogar dumm genug, seine Gespräche öffentlich zu kommentieren. Sie seien „positiv“ gewesen, wusste der Mann, der bereits zwei Mal Chefcoach an der Leine war, zu sagen. Vielleicht hätte er besser geschwiegen: Frontzeck, der unbemerkt von den Medien mit Kind gesprochen hatte, erhielt noch am gleichen Abend nach den Verhandlungen den Zuschlag. Neururer und die anderen Kandidaten, deren Namen nicht bekannt sind, waren raus.

Kann das Modell funktionieren?
Frontzeck wird folglich bis zum Saisonende bleiben. Die Frage lautet: Kann ein solches Modell funktionieren? Im letzten Jahr hatte Huub Stevens in Stuttgart auch nur einen Kontrakt bis zum Ende der Spielzeit, durfte allerdings sehr viel mehr Spiel bestreiten. 2009 betreute Jupp Heynckes den FC Bayern München für wenige Partien, allerdings auf einem ganz anderen Level. Beide Männer wurden bekanntlich später wieder eingestellt. Frontzeck, der unter Ewald Lienen Co-Trainer in Hannover war, muss wohl sicher gehen, wenn er absteigt. Ansonsten gilt: Eigentlich kann man einen erfolgreichen Coach nicht auf die Straße setzen, sondern muss verlängern. 96 wird sich wünschen, dass es schon bei dem Problem angekommen wäre, dass Frontzeck zu erfolgreich ist, um zu gehen.

.